re:publica 14 Rückblick #rp14

Letzte Woche fand in Berlin die dreitägige re:publica 14 statt. Ein großes Treffen der deutschsprachigen Internetszene wurde mit vielen Talks, Diskussionen, Workshops und Gesprächen abgerundet. Dieses Jahr konnte nun auch ich das erste Mal dran teilnehmen.

In den drei Tagen war so viel Programm und ich habe viel gehört und viele gesehen, aber anstatt jetzt jedes Detail zu erzählen konzentriere ich mich mal auf die wichtigsten Ereignisse, die mir am besten gefallen haben.

re:publica 14
re:publica 14

Sketchnotes für Einsteiger

Den Anfang machten Anna Lena Schiller, Britta Ullrich und Ralf Appelt,die die Kunst von Sketchnotes näher gebracht haben. Im Grunde geht es darum seine Notizen, die man z.B. in Meetings, auf Konferenzen oder Talks macht, nicht einfach runterschreibt sondern mit Bildern verseht und so visuell abbildet. Denn es ist ja bekannt, dass der Mensch in Bildern denkt und sich Bilder besser merken kann. Dies machen sich Sketchnotes zu nutze.

Beim Vortrag wurden einfache Figuren und Techniken gezeigt, wie man seine Sketchnotes aufbauen kann und mit Bildern versehen kann. Mir hat dieser Talk besonders gut gefallen und ich bin von der Idee sehr angetan und habe das bei einigen Talks auf der re:publica auch ausprobiert und werde dies sicherlich in Zukunft weiterführen. Ich fotografiere meine Sketchnotes auch ab und speichere sie in Evernote. Mit Postach.io habe ich mir schnell einen Blog erstellt. Unter http://sketchnotes.hanshelgebuerger.de könnt ihr meine Sketchnotes finden 🙂

Zur Lage der Nation

Noch am ersten Tag hat Sascha Lobo seinen Talk „Zur Lage der Nation“ gehalten. Anstatt einen lustigen Auftakt zu wählen wurde er ernst und musst die Netzgemeinde tadeln. Mit diesem Talk hat er viel Aufsehen erregt und viel wurde darüber geschrieben. Ich stimme Lobo im Grunde zu. Er meinte nämlich, dass anscheinend das Internet uns nicht wirklich wichtig ist, wenn man mal die Handlungen in den letzten Monaten betrachtet. Seit Snowden die Umstände bekannt gegeben hat haben viele Geschrien und für mehr Schutz im Internet gefordert. Aber ein wirklichen Verhaltenswechsel gab es allerdings nicht. Die meisten machen noch genau so weiter wie vorher und anstatt Vereinen wie Netzpolitik zu helfen verliert sich das Thema langsam. Aber das Thema ist noch lange nicht beendet! Denn wenn wir jetzt schweigen und uns anderen Säuen widmen, die gerade durchs Dorf getrieben werden, dann werden wir das Netz verlieren wie wir es gerne hätten.

The Podcast Matrix

Tim Pritlove ist wohl der Kopf der Podcast Szene der das ganze vorantreibt und immer neue Ideen hat um die Podcast Experience zu verbessern. In seinem Talk erzählte er über neue Idee wie der z.B. den Webplayer seines Podlove Publisher Plugins verbessern möchte aber auch seine große Idee ein besseres Podcast Repository ist sehr spannend. Er meinte selber das viele nur Ideen sind und wann sie kommen kann er nicht sagen, aber ich bin mal gespannt was daraus wird. Gerade weil ich ja jetzt auch wieder ins Podcastgeschäft bald einsteigen will 😉

Code for Germany (Treffen)

Was wäre die re:publica ohne die vielen Menschen. Da das Thema Open Data immer wichtiger wird waren natürlich auch viele von der Open Knowledge Foundation bzw. von Code for Germany vor Ort. Ich habe mal die Gelegenheit genutzt und ein bisschen networking gemacht. Es war echt cool Leute aus Heilbronn und Ulm zu treffen, die ebenfalls bei Code for Germany mit machen. In Stuttgart fangen wir gerade erst an uns dem Thema zu widmen, deshalb war es toll mit ein paar Leuten zu sprechen, die in ihren Städten schon weiter sind als wir.

The Fingerprint Game

Marc Rentschler, ein User Interface Student der FH Potsdam, hat für die re:publica 14 ein Spiel entwickelt, dass die ganzen drei Tage lang verfügbar war. Das Thema Privacy hat ihn zu dieser Idee getrieben. Das Spiel ist einfach erklärt: Man scannt seinen Fingerabdruck und kann Punkte sammeln in dem man andere Leute motiviert, dass sie ihre Fingerabdrück auch scannen lassen für dich. Die Person, die die meisten Fingerabdrücke gesammelt hat nach den drei Tagen gewann zwei Tickets für die re:publica 2015.

Ich fand die Idee sehr spannend vor allem der Sozial-Kritische Komponenten. Es war interessant zu beobachten, wie die Leute sich verhalten haben wenn man sie gefragt hat, ob sie ihre Finger scannen lassen wollen für das Spiel. Es gab einige die sofort abgewiesen haben und das nicht wollten (verständlich) aber es gab auch sehr viele Menschen, die nicht lange gezögert oder gar nachgefragt haben. Das fand ich doch etwas erschreckend wie viele Menschen es gab, die ohne genau zu wissen was sie da tun, ihre Biometrischen Daten hergaben.

Ich habe am Anfang auch mit gespielt und mich lange mit Marc unterhalten und er mir versichert, dass alle Fingerabdrücke um 18h am dritten Tag, also als das Spiel endete, die Fingerabdrücke automatisch gelöscht werden. Zudem hatte der den Computer nicht am Internet angeschlossen um wirklich nicht in Gefahr zu laufen, dass die Daten den Computer verlassen und an Dritte gelangen können.

Gewonnen hat dann leider jemand anderes. Er hat bis zur letzten Minute gekämpft und mit über 90 Fingerabdrücken gewonnen.

Fazit

Ich fand die re:publica 14 sehr gelungen. Ich kannte zwar noch nicht so viele Leute, aber es war dennoch sehr lustig und informativ. Zudem ist so eine Konferenz auch super geeignet um neue Leute kennen zu lernen. Wenn es nächstes Jahr passt, dann bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei.

Veröffentlicht von Hans-Helge

Der studierte Informatiker arbeitet als Entwickler und Trainer bei ChurchTools und betreut neben eigenen Projekten einige andere Webseiten u.A. im ehrenamtlichen Bereich.

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