Planlos – für 3 Wochen ohne Kalender

Drei grausame Wochen hatte ich hinter mir. Mein Kalender war in Zürich und ich in Stuttgart. Das Resultat: 3 Wochen planlos.

Vor geraumer Zeit war ich in Zürich auf der ICF Konferenz (Aritkel hier) und zu meinem Pech habe ich dort meinen Taschenbegleiter samt Kalender vergessen. Daheim merkte ich dass er fehlt und hatte mich gleich ans ICF in Zürich gewendet und war erleichtert, dass sie den Taschenbegleiter gefunden hatte. Somit war schon mal sicher gestellt, das ich ihn wieder bekomme, aber dies sollte leider bis zu 3 Wochen dauern, die mir echt auf den Magen geschlagen haben.

Der Taschenbegleiter war und ist mein ständiger Begleiter. Ich liebe die Qualität und ich liebe es meine Termine analog mit einem Stift auf Papier zu notieren. Im Laufe der letzten Monate habe ich auch meinen ganzen Workflow darauf angepasst und komme damit sehr gut zurecht – aber als ich plötzlich ohne Kalender da stand, merkte ich zum ersten Mal wie abhängig ich davon geworden bin. All meine Termine standen da drin. Sowohl meine Vorlesungen, die Termine für’s ICF Stuttgart und private Treffen waren dort notiert.

Ich habe mich im wahrsten Sinne des Wortes ‚Planlos‘ gefühlt und das zog einiges nach sich. Meine Stimmung war zu der Zeit nicht die Beste, denn ich brauche eine gewisse Ordnung in meinem Leben und ohne diese Struktur im Hintergrund kann ich nicht gut leben. Zudem wollte ich den Taschenbegleiter wieder, da es mir echt ans Herz gewachsen ist. Es ist schließlich ein Unikat und nur für mich hergestellt, alleine deshalb wollte ich ihn wieder.

In diesen 3 Wochen habe ich verschiedene Termine verpasst oder bin zu spät gekommen, was mich tierisch genervt hatte. Denn ich mag es nicht wenn man zu spät ist. In dieser Beziehung bin ich wohl ein Schweizer 😉

Zürich bekam in diesen Wochen viele Mails von mir, in denen ich oft den aktuellen Status abgefragt habe da ich es nicht mehr aushalten konnte – als dann endlich nach drei Wochen ein kleines Päckchen vor meiner Tür stand, konnte ich meine Freude nicht mehr halten. Ich hatte mein Leben zurück und alles wurde auf einen Schlag besser. Ich konnte mich endlich wieder ordnen.

Aber was habe ich gerlernt aus der Situation? Ich fand es interessant, wie sehr mir das kleine Ding ans Herz gewachsen ist und wie intensive ich es benutze. Es macht mir jedes mal erneut Freude das Naturleder in den Händen zu spüren und meinen Kalender und die Notizhefte duchzublättern. Aber auf der anderen Seite hat es mich erschreckt, wie „hilflos“ ich ohne Kalender bin. Ich dachte während der Zeit darüber nach, meinen Kalender von nun an in Google auch zu pflegen, einfach als Backup falls ich ihn noch mals verlieren (was ich nicht hoffe). Aber irgendwie schaff ich das nicht. Es macht mir nicht so viel Spaß meine Termine elektronisch zu pflegen und im Prinzip habe ich ja schon ein funktionierendes System. Die Frage ist nur wie lange noch …

Veröffentlicht von Hans-Helge

Der studierte Informatiker arbeitet als Entwickler und Trainer bei ChurchTools und betreut neben eigenen Projekten einige andere Webseiten u.A. im ehrenamtlichen Bereich.

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1 Kommentar

  1. Ich komm auch nicht vom analogen Papierkalender los. Ich liebe ihn einfach. Außerdem gestalte ich gerne. Wenn Termine mir gefallen haben, werden sie eingekringelt und Sterne drumherum gemalt und ähnliches.
    Zwar komme ich mal ein Wochenende ohne Kalender aus, aber in der Woche brauche ich ihn dann doch. Außerdem führe ich 2 Kalender für bessere Übersichtlichkeit.^^
    Also kann ich dich voll und ganz verstehen 😉

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