Barrierefreies entwickeln mit HTML5

Seit letzten Freitag ist für uns eine Dozentin aus London eingeflogen worden, die mit uns Web Engineering macht. Fiona Knight lehrt an der Stafford, UK und macht auf uns einen kompetenten Eindruck.

Ich bin echt begeistert von dem Fach. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich eher dachte, dass wir jetzt mehrere Wochen HTML(4) und CSS2 durch nehmen werden. Aber so ist es nicht. Sie kam schon mit einem HTML5 Buch, welches wir dank Studiengebühren auch noch bekommen (‚Introduching HTML5‘ auf Amazon.de), in der Hand in den Raum. Als wir sie darauf angesprochen haben meinte sie nur lässig, dass sie wahrscheinlich nur die ersten zwei Tage über HTML4 und CSS2 reden würde und dann mit HTML5 und CSS3 weiter machen würde. Denn das ist die Zukunft. So gefällt mir das 😀

Ich hab ja schon HTML/CSS Vorkenntnisse, aber ich bin überrascht wie schnell man doch alles wieder vergisst. Heute hab ich erstmal in CSS2 eine kleine Webseite gestaltet und musst fast alles nachgucken 😐 Aber dafür bin ich ja an der Uni … zum lernen.

Aber nun zum Thema. Ich habe schon damals, als ich mit HTML angefangen habe, mich mit Barrierefreien entwickeln auseinander gesetzt. Ich sage hier nicht, dass ich es perfekt könnte geschweige denn dass ich es immer anwende. Aber ich weiß auf jeden Fall wie wichtig das Thema für viele ist. Und genau das hat auch Fiona Knight angesprochen, dass man das nicht unterschätzen sollte. Denn 10% bis 20% aller Internetnutzer haben eine Behinderung.

Wie es der Zufall will habe ich oben auf G+ einen schönen Beitrag von Marco Zehe auf YouTube gefunden. Marco Zehe ist blind und arbeite seit Dezember 2007 bei Mozilla im ‚Accessibility QA‘. Er hilft als Mozilla benutzerfreundlicher zu machen. Marco hat beim MMT 28 einen Vortrag genau darüber gehalten, wie man mit ein wenig Javascript und HTML5 viel benutzerfreundliche Webseiten schreiben kann. Und das ist noch nichtmal so viel Aufwand – eigentlich muss man sich nur die neuen Tags und Attribute von HTML5 aneignen und sie benutzen, dann hat man schon viel getan. 

Eine Sache noch bevor es zu Video geht. Am Ende des Videos gibt es noch eine kleine Fragerunden und es wurde die Frage gestellt, ob Firmen dazu verpflichtet sind Barrierefreie Webseiten zu bieten. Die Antwort hat mich etwas überrascht, denn obwohl wir ja im modernen Deutschland leben mit vielen Regeln und Pflichten, gibt es sowas nur für Bundeswebseiten, nämlich die BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung 2.0). Aber diese gibt halt nur für Bundeswebseiten und nicht für Landes-, Kommunen- oder Privatfirmenwebseiten. Und das liegt leider am Lobbyismus. Schade – denn es wir vielen Mensch dadurch viel schwerer gemacht.


Gefischt aus der Webschale und zwar als email

Veröffentlicht von Hans-Helge

Der studierte Informatiker arbeitet als Entwickler und Trainer bei ChurchTools und betreut neben eigenen Projekten einige andere Webseiten u.A. im ehrenamtlichen Bereich.

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