Kleine Sünden bestraft der liebe Gott zuerst

Eine kleine Situation aus dem Alltag beschäftigte mich letzte Woche über die ich aber schnell auch lachen konnte.

Jeder kennt den Spruch: Kleine Sünden bestraft der liebe Gott zuerst. Große nach neun Monaten. Mir geht es jetzt aber hauptsächlich um den ersten Teil.

Beim Frühstück in der Kaserne geht es mehr oder weniger Wild zu. Die fast 50 Rekruten sind hungrig und wollen ihr Verlangen nach Nahrung stillen. Ich bin da nicht anders. So kann es schnell mal zu einem kleinen Gedränge am Kaffeeautomaten und der daneben stehenden Milchzapfanlage kommen. Das jeder noch müde ist und eigentlich wieder in sein Bett will ist es eigentlich weniger ein Gedränge als eher ein Auflauf. Am besagten Tag nun wollte ich mich ein wenig durch die Schlange quetschen, die auf Kaffee wartet um schneller an die Milch zukommen. Soweit kein Problem. Nur leider bin ich ungünstig an die Tasse eines Kameraden gekommen und ein paar Milliliter des kostbaren Heißgetränks fand seinen Weg zum Boden. Da die Zeit sowieso schon gestrafft ist und die Stimmung noch im Bett regte sich der Kamerad einwenig auf. Eigentlich bin ich ja ein liebevoller und geduldiger Mensch* aber morgens bin sind diese Tugenden noch nicht vorhanden. So haben wir uns halt kurz gegenseitig angeschnauzt und gut war.

Ohne weiter darüber nachzudenken ging ich mit meiner Tasse Milch zu meinem Tisch und wollte nun genüsslich mein Müsli essen und war schon gedanklich total darin versunken, dass ich nicht bemerkte wie ein anderer Kamerad seine Regenjacke auszog. Da ich wie gesagt bei meinem Müsli schon war lieft ich ihm regelrecht in die Arme und die Milch meine Hose runter und auf meine Schuhe. Natoll! Meine Tasse war nun nicht halb voll sondern halb leer – was für ein scheiß Start in den Tag.

Am Platz regte ich mich still noch ein wenig darüber auf das er sich nicht entschuldigt hatte und da viel mir plötzlich die Situation davor ein. Ist das nicht eben schon mal passiert nur das weniger Flüssigkeit verschüttet wurde? Als ich die zwei Situationen verglich ist mir der Spruch von oben eingefallen: Kleine Sünden bestraft der liebe Gott zuerst… Aber warum Sünden? Im Prinzip habe ich ja nicht wirklich gesündigt. Im Grunde Jein! Kaffee und Milch verschütten ist keine Sünde aber die Frage ist, warum bin ich denn sauber geworden? Sollte ich mich als Christ nicht eher Entschuldigen und liebevoller mit meinen Mitmenschen umgehen? Zu schnell begegnet man sich in Hass obwohl eigentlich gar nichts passiert ist.

Achtet mal selber drauf wo ihr schnell unfreundlich werdet obwohl es nur eine Kleinigkeit wird. Ich will hier keinen Grundlegend ändern, das kann ich ja selber noch nicht mal, aber wenn man seinen Mitmenschen freundlicher begegnet wird die Welt ein kleines Stückchen besser.

*Anmerkung das Autors: Wer mich kennt versteht die vielleicht die leichte Übertreibung 🙂

Veröffentlicht von Hans-Helge

Der studierte Informatiker arbeitet als Entwickler und Trainer bei ChurchTools und betreut neben eigenen Projekten einige andere Webseiten u.A. im ehrenamtlichen Bereich.

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