ein Wiedersehen

cat_bundeswehr_150.pngJetzt bin ich noch nicht mehr 3 Monate aus der Schule und wir Abiturienten treffen uns schon zum ersten Nachtreffen. Den Sinn erkenne ich immer noch nicht, aber es war eine lustige Sache. Wir trafen uns auf einen abgelegene Grillplatz. Mit einem schönen Schwenkgrill und ein paar Pavillons war es doch sehr gemütlich.

Genau bei diesen Treffen habe ich auch zwei alte Freunde wieder gesehen, die schon seit April beim Bund sind und ihrer AGA (Allgemeine Grundausbildung) schon fast abgeschlossen haben. Nach der anfänglichen Überraschung der kurzen Haare (beide haben sich bzw. mussten sich die Haare schneiden und beide hatten relativ lange Haare bzw. sogar einen Pferdeschwanz) ging es auch mit der Unterhaltung. Mit einem der beiden habe ich mich dann am Lagerfeuer auch etwas länger unterhalten und er hat mir auch ein paar Tipps gegeben. Wenn ich die beherzige würde die AGA nicht so schlimm.

Eine Sache die einem zwar logisch erscheint wenn man mal darüber nachdenkt aber doch überrascht ist, das wohl die Hälfte der Zeit aus theoretischen Unterricht besteht. Irgendwie ist das Bild im Kopf, die AGA ist nur im Schlamm kriechen und Sport machen. Aber man muss auch viele andere Dinge lernen. Zum Beispiel hat man Unterricht im Kartenlesen und Kompass benutzen; man lernt seine Rechte und Pflichten als Soldat kennen; Erste Hilfe; Politische Bildung; usw. usf.

Es gibt ein paar Tricks mit denen man die AGA besser überstehen kann. Ein Geheimnis nennt sich Dextro Energie. OK. die kleinen Traubenzucker sind jetzt nichts außergewöhnliches aber wenn man erst mal seinen BIWAK macht und 3 Tage im Unterholz unterwegs ist mit über 20 Kilo auf dem Rücke und einem 3 Kilo Gewehr vor der Brust, da kann einem schon mal die Energie ausgehen. Die kleinen Traubenzucker halten jetzt keinen Tag lang, aber sie liefern genug Energie um durchzuhalten. So mein Freund. Natürlich hat man immer sein EPa (EinmannPackung) dabei mit unteranderem Keksen und Schokolade, aber die kann auch schon mal aufgebraucht sein. Der große Energieaufwand zeigt sich auch im Essverhalten. Vor der Bundeswehr brauchte er so 3000 kcal – inzwischen sind es weit über 4500 kcal – und man braucht jede einzelne! Das kann ich mir gut vorstellen. Ich esse ja jetzt nicht wirklich viel aber ich glaube das ändert sich auch bei mir.

Ein weitere Tipp, den ich bekommen habe, ist etwas theoretisch. Wie gesagt lernt man allmögliches Zeug und natürlich muss man sich auch innerhalb der Bundeswehr auskennen. D.h. man muss die Dienstgrade auswendig lernen. Das hört sich jetzt nicht wirklich schwer an – ist es auch nicht, aber wenn man es jetzt schon mal kann dann muss man es nicht zwischen Morgensport und BIWAK lernen. Wenn man schon beim lernen ist kann man auch gleich das Alphabet lernen … wie das kennt ihr schon? Das meint ihr ich zeig es euch mal:

Alpha – Bravo – Charlie – Delta – Echo – Foxtrott – Golf – Hotel – India – Juliet – Kilo – Lima – Mike – November – Oscar – Papa – Quebec – Romeo – Sierra – Tango – Uniform – Victor – Whiskey – X-Ray – Yankee – Zulu

und könnt ihr es? Ich gehe mal davon aus das es nur wenige können. Es handelt sich hier bei um das NATO-Alphabeth das bei internationalen Gesprächen zum Buchstabieren verwendet wird. Genau diese Buchstabiertafel wird auch in der Luftfahrt verwendet. Ich gebe euch mal ein Beispiel. Wenn ich Webschale einem Ammi über Funkt buchstabieren soll dann würde das so aussehen:
Whiskey Echo Bravo Sierra Charlie Hotel Alpha Lima Echo
Cool, oder? Und wenn man das schon alles auswendig drauf hat dann fällt einem der Rest auch nicht so schwer.

Zum Schluss meinte er nur noch, im Prinzip ist alles reine Kopfsache. Man lernt irgendwann den Schmerz auszublenden und einfach weiter zu machen. So lange weiter machen bis man nicht mehr kann. Wenn der Kopf sagt ich kann nicht mehr dann kann man noch 3-4 Kilometer weiterlaufen. Es ist nicht schlimm wenn man mal umkippt und sich übergibt, dann sagt niemand etwas. Gibt man aber auf nur weil man der Meinung ist man kann nicht mehr, dann ist man unten durch – sowohl beim Vorgesetzten als auch bei den Kameraden. Jeder macht die gleiche Scheiße durch und jeder gibt sein bestes.

Veröffentlicht von Hans-Helge

Der studierte Informatiker arbeitet als Entwickler und Trainer bei ChurchTools und betreut neben eigenen Projekten einige andere Webseiten u.A. im ehrenamtlichen Bereich.

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