Musterung

cat_bundeswehr_150.pngNoch 4 Tage

Die Musterung ist schone in lustiges Thema … eigentlich nicht! Im Grunde wird viel zu viel Wind um die Sache gemacht. Aber ich fang von vorne an.

Die Vorbereitung zur Musterung kennt ihr ja schon. Nun geht es also ans Eingemachte. Die Bundeswehr schickt einem irgendwann 2 oder 3 Jahre vor Abschluss des Abiturs (ich sage bewusst Abitur, weil ein Freund von mir eine Ausbildung macht und bei ihm ist es anders) einen Termin zu und die Adresse des zuständigen KWEA (Kreiswehrersatzamtes). Soweit ich weiß sind alle Musterungstermine Vormittags und werden bzw. müssen von der Schule beurlaubt werden. Wenn es wirklich nicht geht mit dem Termin muss man sofort sein KWEA anrufen und einen neuen Termin ausmachen. Erscheint man nämlich nicht zu seinem Termin sieht das rechtlich für einen sehr schlecht aus.

Ich hatte nun das große Glück das meine Musterung in den Osterferien war, so das ich auch keinen Unterricht verpasst – < ironie >Juhu!< /ironie > Zum Glück hatte ich schon meinen Führerschein so musste ich nicht mit dem Zug fahren. Ich musste nämlich um 8 Uhr in Kaiserslautern sein, das wäre mit dem Zug nicht gerade angenehm gewesen. Mit viel Neugier habe ich das Gebäude auch gefunden und bin eingetreten. Nachdem ich mein Anliegen vorgetragen habe an der Rezeption sollte ich noch kurz im leeren Wartezimmer platz nehmen. Der kleine Raum mit vielen leeren Stühlen war schön mit Postern und Plakaten der Bundeswehr gestückt. Man konnte Panzer, Schiffe und Flugzeuge betrachten. Und hat man sich daran satt gesehen konnte man die Flyer und Hefter mit Bundeswehrinformationen durchlesen. Aber soviel Zeit hatte ich gar nicht. Eine Frau holte mich bald ab nahm meine Personalien auf in ihrem Büro. Dann stellte sie mir noch einige Fragen, was zum Beispiel meine Hobbys und Vorlieben sind und was ich mal nach der Schule machen wolle. Wieso sie das fragte wusste ich zudem Zeitpunkt noch nicht aber dazu nachher mehr.

Nach dem tollen Interview wurde ich weiter geschickt zum Arzt. Im Wartezimmer des Arztes traf ich zum ersten mal Leute die nicht zum Bund gehörten. Die anderen waren auch hier zur Musterung. Im Grunde war das beim Arzt jetzt auch nichts großartiges. Er untersuchte mich auf gängige Beschwerden und ich wurde ausgefragt nach meiner Gesundheit. Wie jeder kam auch ich nicht um ein EKG, den berühmten Eier-Kontroll-Griff, nicht herum. Danach war es aber auch schon getan. Der Arzt stufte mich in meine Tauglichkeitsklasse ein und viola ich war T2 – Wenn man hier beim Arzt ausgemustert wird ist es vorbei und man kann nach Hause.

Exkurs zur Tauglichkeit: Die Tauglichkeit gibt an was man bei der Bundeswehr machen darf und was nicht. T1 ist das beste und geht dann abwärts. So ist T2 das zweit beste und ich kann einen Großteil machen – aber nicht alles. Ab T4 ist man meistens ausgemuster. Das kann aber auch variieren von KWEA zu KWEA.

Das hatte mich ein wenig geärgert, weil zu diesen Zeitpunkt wollte ich noch ausgemustert werden und dachte das würde bei mir schon gehen mit meinen Beschwerden. Aber anscheinend geht es mir besser als gedacht und ich wurde T2 geschätzt. Ich durfte als einen Großteil machen. Nur Panzerfahren darf ich z.B. nicht – weiß der Kuckuck warum. Ich glaube weil ich zu groß bin.

Weiter geht es: Nach dem tollen Arzt Besuch durfte ich weiter zum Psycho-Test oder Intelligenz-Test nennt es wie ihr wollte. Man setzt sich an einem PC mit Kopfhörer und schöner Tastatur und muss dann bestimmt 30min lang einen Test machen. (Der Test ist unterschiedlich von Schulabschluss habe ich nachträglich gelernt.) Mit diesen Test wird weiter eingegrenzt zu was ich fähig bin und was ich lieber nicht machen sollte bei der Bundeswehr. Ein Beispiel: Eine Aufgabengruppe war mit Zahnrädern. Man musste sagen in welche Richtung sich das letzte Zahnrad der Ketter dreht. Mit sowas wird getestet ob man z.B. als Mechaniker geeignet ist. Mein Ergebnis war jetzt nicht überragend aber ganz OK. Ich wurde als Tauglich für Musiker empfunden – war mir jetzt sehr wichtig war, weil ich so langsam mit den Gedanken spielte vielleicht doch zum Bund zu gehen.

Nach diesen tollen Test wurde ich mal wieder weiter geschickt – Wer hätte es gedacht. Aber dies ist nun die letzte Phase der Musterung. Zum Schluss hatte ich noch mal ein Gespräch mit einer Frau die mir noch letzte Fragen beantwortete. Aber im Grunde wollte ich einfach nur noch raus. Ein paar Flyer eingesteckt das sie ruhig ist und in Gedanken schon im Auto sitzend.

Das hört sich jetzt alles nach viel Anstrengung an und einem langwierigen Prozess aber im Großen und Ganzen ist es gar nicht so schlimm. Man wartet viel und ich war sogar noch vor 13 Uhr wieder raus.

Nun hieß es einfach nur Heim und mal sehn ob ich verweigere oder doch zum Bund gehe.

Veröffentlicht von Hans-Helge

Der studierte Informatiker arbeitet als Entwickler und Trainer bei ChurchTools und betreut neben eigenen Projekten einige andere Webseiten u.A. im ehrenamtlichen Bereich.

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