Schade – die AGA ist vorbei und die letzte Woche in der 5. Kompanie ist zuende. Es war noch mal eine chillige Woche, wie ich finde und war ein lustiger Abschluss.
Montag – Für diese Woche stand ganz klar Bataillons EAKK auf den Dienstplan. Die AGA hatte ja schon vor ein paar Wochen die EAKK gemacht, aber diesmal sind es nicht wir die etwas lernen sollen sondern das Bataillon, also die Dienstgrade (Unteroffiziere und Offiziere). Wir, als Aganauten, haben mitgeholfen damit das ganze funktioniert. Wir wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt und sind als Rollenspieler aufgetreten.
Unsere Gruppen war mit der 3. Kompanie zusammen, die vieles der EAKK plante und geleitet hat. Wir sind deshalb am Montag zu denen gegangen und der StUffz hat uns alles erklärt. So gegen 10 Uhr waren wir damit auch schon fertig und wir sind zurück in unsere Kp gegangen.
Zu unserem Pech mussten wir dann nach dem Mittag die ganze Zeit Stuben und Reviere putzen. Das war ein wenig doof, aber so ABMs (Arbeitbeschaffungsmassnahmen) gehören halt zur Bundeswehr.
Dienstag – Am zweiten Tag ging es wieder wild zu … für manche 😉 Da wir in verschiedene Gruppen eingeteilt waren haben wir natürlich auch verschiedene Sachen gemacht. Alle Gruppen bis unsere sind raus ins Feld gefahren und haben ihre Parts geübt. Was haben wir gemacht?? Nichts! Rein gar nichts. Wir saßen den ganzen Tag auf Stube fest und haben gewartet. Da wir aber im Dienst waren durften wir nicht schlafen, kein Handy benutzen o.Ä. – aber die Realität sieht wie immer anders aus. Der Ausbilder der da war hat mal ein Auge zugedrückt und fast alle haben gepennt. Ich habe die Zeit einfach mal zum lesen genutzt und habe knappe 100 Seiten in meinem Buch geschafft. Das ärgerliche daran ist aber nicht, dass wir nichts zu tun hatten, sondern das draussen so geiles Wetter war das man eigentlich nicht drin bleiben sollte. Naja – Schade!
Mittwoch und Donnerstag – In der Mitte der Woche wurde es dann ernst. Wir sind schon früh raus. Um kurz nach 6 wurden wir mit der 3. Kp ins Lerchenfeld gefahren und haben dort alles vorbereitet. Wir waren nämlich für den Checkpoint dran. 3 Gruppen sollten dort ihr Können unter beweis stellen. Wir haben extra vom Theater Ulm Kostüme bekommen damit wir auch so gut es geht authentisch rüberkommen als Zivilisten im Nahen Osten, oder wir die Bundeswehr sie nennt: Locals.
Das ganze lief dann so ab, dass eine Gruppe den Checkpoint besetzt hat und wir hatten verschiedene Phasen/Szenerien vorbereitet die der Checkpoint bewältigen musste. Das reichte von einfacher Personenkontrolle bis hin zum Aufstand. Hier mal meine zwei lieblings Phasen:
1) Ein Ziviles Fahrzeug mit 2 Männern nährt sich dem Checkpoint und spät mit einem Fernglas aus. Dannach fährt es weg und kommt nach unbestimmter Zeit wieder. Beim zweiten auftauchen des Fahrzeugs laufen die Zivilisten weg und einer der Insassen schießt auf den Checkpoint. Nach kurzem Feuer legt der Schütze seine Waffe nieder und rennt weg. Der Fahrer bleibt im Wagen mit einer Handgranate bewaffnet und wirft die wenn der Checkpoint nicht schnell genug reagiert.
Anmerkung: Leider konnten wir dies Phase nie ganz durch spielen. 🙁
2) Der Bürgermeister des Orts kommt zum Checkpoint und fordert ein wenig Essen und Medikamente für sein Dort. Der Checkpoint sollte dann freundlich abweisen und nichts geben. Darauf hin droht der Bürgermeister wiederzukommen mit mehr Mann. Nach kurzer Zeit kommt dann ein wütender Mob auf den Checkpoint zu.
Anmerkung: Es war leider zu wenig Zeit vorhanden und so haben wir diese Phase noch nicht mal im Ansatz durch genommen. Das wäre aber sehr lustig geworden.
Im Großen und Ganzen war es sehr lustig zusehen wie sich die Dienstgrade anstellen. Ich weiß es ist gewagt als Rekrut sowas zu sagen. Wir waren bei unsere EAKK auch nicht viel besser, aber wir haben es auch zum aller ersten Mal gemacht. Manche Dienstgarde haben sich schon ganz schön blöd angestellt (Tschuldigung wenn ich das so hart hier formuliere). Wenn man überlegt, dass diese Männer das schon öfters gemacht haben und ggf. selber Ausbilder sind dann ist das einfach nur peinlich. Peinlich für die nicht für die Bundeswehr, es gibt ja immer noch Soldaten die es können.
Am Donnerstag gab uns der StUffs, der unsere Gruppe geleitet hat, noch ein Bier aus. Begründung: wir haben sehr gut mitgemacht, unser Verhalten hat gepasst und als Rekruten, die das noch nie so gemacht haben, haben wir sehr gut reagiert. Das fand ich schon sehr konkret von ihm – Es gibt auch noch nette Leute bei der Bundeswehr 😉
Für den Abend war eigentlich eine gechillte Dienstunterbrechung angesetzt, aber wie wir inzwischen wissen ist nichts so flexibel wir der Dienstplan der Bundeswehr. 24 Mann wurden auserwählt die dann abends im Dienstanzug (der Anzug den wir auch beim Gelöbnis an hatten) Fackeln hielten. Der Generalleutnant unseres Kommandos wird nächste Woche verabschiedet und hat noch eine kleine privat Party geschmissen mit den engsten Freunden. Und zum passenden Ambiente wurde extra das Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz rangeholt die 5 Stücke für den General spielten. Wir als kleiner Rekruten bekamen Fackeln und haben den Musikern Licht gespendet damit die was sehen konnten, denn wir standen draußen im Hintergarten uns es war schon 22 Uhr – als dunkel.
Freitag – Für den letzten Tag war eigentlich der BFT (Basis Fitness Test) angesetzt, aber der Hauptmann hat es gestrichen und dafür haben wir noch ein wenig gereinigt. So konnten wir schon um 9.30 Uhr ins Wochenende gehen. Das war mal angenehm 🙂