3. Woche – Ausbildung an der Waffel

cat_bundeswehr_150.pngWer sich jetzt fragt, warum schreibt er jetzt über die 3. Woche. Was ist denn mit der 2. passiert? Dem möchte ich das kurz erklären. Der Bund zählte die ersten 2 Tage (Do + Fr) als 1. Woche und somit ergibt sich die Rechnung das ich jetzt die 3. Woche hinter mir habe.

Die 3. Woche standt unter dem Thema „Waffen, Waffen und Waffen“

Der start in die Woche fällt einem Soldaten irgendwie schwere als anderen habe ich das Gefühlt. Auf jeden Fall kann ich das für die Rekruten sagen. Das Wochenende hat man noch nicht so richtig realisiert und schon sitzt man wieder im Zug. Aber da muss man durch.

Da letzte Woche alle ihre Arzt Termine hatten durfen wir bzw. mussten wir am Montag gleich mal ein wenig Sport treiben. Das ist im Grunde auch nicht schlimm. Doof ist nur für mich, wenn ich jogge dann schmerzt mein rechtes Knie und irgendwann lässt der Muskel nach. Leider hat das Röngten und ein MRT keinen Aufschluss geben. Egal, dachte ich mir und habe mich dennoch „Neu Krank“ gemeldet. (Neu Krank = Sagt man morgens beim antretten falls man zum Arzt muss). Ich bin dann am Di. zum Arzt aber logischer Weise hat der auch nichts gefunden und hat mir nur ein paar Schmerztabletten geben und eine Gelenksalbe. Aber das ist auch nicht so toll. Naja wie es aussieht muss ich die nächsten 3. Monate mit Ibuprofen durchhalten – bleibt mir wohl nichts anderes übrig.

Abgesehen von den Knieschmerzen hatten wir unseren ersten Kontakt mit den drei Waffen mit denen wir schießen werden. Das ist einmal die P8, das G36 und das MG3. Unsere Hauptwaffe wird das G36 sein. Pro Tag haben wir dann eine Waffe durch genommen und jeweils, Sicherheitsüberprüfung, Funktionsüberprüfung durch genommen und die Waffe zusammen und auseinander genommen. Beim MG3 war ich leider beim Arzt und so musste ich die Waffe am Do. alleine (mit Privatlehrer) nachholen. Also was die Gruppe an einem Tag gemacht hat habe ich an einem Vormittag gelernt. Ich sage euch das MG3 ist sch***. Man muss die ganze Zeit auf dem Bauch liegen und muss die 11.5kg Waffe in die Schulterpressen. Im liegen muss man natürlich auch alles überprüfen und die Waffe auseinander nehmen können. Es hat alles geklappt aber war doch anstrenend.

Im Do. war der ganze Zug noch in einer anderen kleineren Kaserne, weil es dort einen Schießsimulator gibt (AGSHP). Da wir ja bis jetzt noch nicht scharf geschoßen haben üben wir erst im Simulator. Unsere Gruppe ist am Dienstag dran – ich bin mal gespannt.

Neben den drei Waffen mussten wir natürlich auch unser Zeug mitschleppen um uns an das Gewicht zu gewöhnen. Wir haben das erste mal den Rucksack gepackt und man fragt sich wie soll denn 2/3 des Schranks in den Rucksack passen – aber irgendwie hat es doch gepasst. Das Gewicht ist schon krass (ich schätzte mal um die 20kg, aber genau weiß ich das jetzt auch nicht) und drückt auf die Schultern. Unser Gruppenführer meinte nur so, irgendwann kommt der Zeitpunkt da fühlt man den Schmerz nicht mehr weil die Schultern taub sind. JUHU darauf freue ich mich schon ^^ Ob der Zeitpunkt die Woche eingetretten ist erfahrt ihr dann nächste Woche.

Veröffentlicht von Hans-Helge

Der studierte Informatiker arbeitet als Entwickler und Trainer bei ChurchTools und betreut neben eigenen Projekten einige andere Webseiten u.A. im ehrenamtlichen Bereich.

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2 Kommentare

  1. Ich verstehe nicht, wie Du als christlicher Mensch so einen menschenverachtenden, undemokratischen und entwürdigenden Verein wie das Militär toll finden kannst. Du musst Dir Deine Gesundheit ruinieren (mit schmerzenden Knien Sport treiben) und um das zu betäuben wirst Du gezwungen, Drogen zu nehmen (Ibuprofen). An anderer Stelle schreibst Du, dass ihr angeschrien werdet und wer nicht ordentlich Meldung macht „wird fertig gemacht“. Hallo? Geht’s noch? Jeder Chef, der so seine Mitarbeiter führt hat ein gewaltiges Problem. Kein Mensch würde so was im Job dulden. Aber im Militär ist es cool, weil wir sind ja ach so harte Jungs. Wir leben in einer Demokratie, in einer pluralen Gesellschaft. Jedes Individuum hat seinen freien Willen, der einem aber beim Bund genommen wird. Oder hast Du die Möglichkeit, einfach zu kündigen und zu gehen? Nein, diese Möglichkeit gibt es nicht. Jetzt wird wahrscheinlich argumentiert, dass es zur „Bürgerpflicht“ gehört, im Militär zu dienen. Aber die ist meiner Meinung nach mit den Steuern bereits abgegolten.

    Ich habe früher Dein Blog und Deinen Podcast sehr gerne gelesen, bzw. gehört. Aber dass Du das Militär so toll findest, zeigt Charakterzüge an Dir, mit denen ich mich nicht mehr identifizieren kann… 🙁

  2. Hallo Andreas, dein Kommentar ist schon krass – aber gerechtfertigt. Ich verstehe das viele so über die Bundeswehr denken. Ich möchte aber betonen das ich den Verein nicht vergöttere und alles gut finde was dort abläuft. Wenn das so rüber kommt dann muss ich das wohl genauer sagen.

    Ich finde viele Sachen schlecht die in der Bundeswehr vorfallen und auch unsere Ausbilder sind nicht mit allen so einverstanden. Aber wenn du erst mal drin bist dann musst du dich den Regeln anpassen … leider.

    Aber diese krassen und negativen Beispiele sind auch „nur“ in der AGA. Dannach läuft eigentlich alles Zivilisierter ab.

    Zum Thema menschverachtend, undemokratisch und entwürdigend. Also menschenverachtend finde ich den Bund nicht. Wenn es wirklich Probleme gibt (egal ob Gesundheitlich oder Privat) dann bekommen wir auch hilfe. Es gibt Wege und Mittel um diese Hilfe zu bekommen auch wenn man erst mal komisch angeguckt wird von den Ausbildern.
    Undemokratisch: Ja, da muss ich dir leider zustimmen. Das ist doof aber das hat halt einen historischen Hintergrund. Das wurde nach dem 2. WK halt so beschlossen, damit die Bundeswehr sich nicht selbstständig macht und/oder übernommen wird und wir wieder eine Diktatur erhalten bzw. eine Katastrophe. Es dient halt als Schutz. Natürlich verstehe ich das man das heute auch anders lösen könnte. Ich musste mich mit den Gedanken auch erst anfreunden und verstehen.
    Entwürdigend: Hmm, ansichtssache. Natürlich wird man angeschrieben, obwohl man eigentlich auch ohne Geschreib ans Ziel käme. Wenn man mir sagt, mach das, dann mache ich das. Ich brauche diesen Druck nicht. Aber das gehört leider dazu. Aber ich habe auch noch ein wenig Glück. die meisten unsere Ausbilder sind nett und schreien nicht. Diejenigen die uns anschreiben sind die Gefreiten die gerade mal 3,6 oder 9 Monate länger dabei sind als wir. Die denken, nur weil die ein paar Dienstgrade höher stehen könnten sie uns anschreien. Aber die richtigen Ausbilder sind im großen und Ganzen ok.

    Also Bürgerpflicht sehe ich das gar nicht. Ich bin beim Bund aus verschiedenen Gründen. Einer davon ist, ich will selber mal an meine Grenzen kommen und wissen was mein Körper leisten kann. Weil ich weiß sowas würde ich nie im Zivilen machen.

    Zusammenfassend: Ich bin kein großer Fan vom Bund aber ich bin auch nicht total abgeneigt. Ich werde bestimmt keine Karriere dort machen, aber die Grundwehrzeit ist halt eine Zeit die man nur einmal im Leben machen kann.

    Zum Thema Christ und Bundeswehr schreibe ich noch mal einen eigenen Artikel.

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