Seit einiger Zeit interessiere ich mich für Finanzen, Geld, Aktien, Budget und alles was noch dazu gehört. Dafür habe ich mich mal auf Amazon umgesehen und ein Buch gekauft und natürlich auch gelesen. „Kümmere dich um dein Geld, sonst tun es andere“. Der Titel klingt sehr interessant und so ist auch das Buch. Es dient als guten Einstieg in die Materie.
Frei nach André Kostolany: »Manchmal ist es besser, eine Stunde über sein Geld nachzudenken, als eine Woche dafür zu arbeiten.«
Das Thema Geld ist ja schon seit einigen Jahren in aller Munde und viele wurden nach der Finanzkrise erst richtig wachgerüttelt. Mich hat es auch zum Nachdenken gebracht und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit werde ich von der gesetzlichen Renten nicht leben können (wenn ich die überhaupt noch bekommen sollte). Was muss ich also tun um den Schicksal der Altersarmut nicht zu verfallen? Das war wohl die erste Frage, die ich mir stellte und die mich zum Thema Geld und Finanzen gebracht hat.
Nicht nur die Banken müssen sich ändern, sondern auch die Kunden. Wer sich nicht mit der Materie beschäftigt, muss sich nicht wundern, wenn er über den Tisch gezogen wird.
Seit letzten Jahr zeichne ich zudem all meine Ausgaben auf. Denn ich wollte mal einen Überblick bekommen wie viel ich für was ausgebe. Angefangen hat das mit Lebensmitteln: Wie viel Geld „verputze“ ich eigentlich im Monat? So hat sich das dann alles weiter entwickelt und seit gut 1.5 Monaten plane ich mein ganzes Geld in einem Budget für den Monat.
Aber zurück zum Buch: Das Buch richtet sich in erste Linie an Anfänger und Otto-Normal Verbraucher. An Menschen, die nicht bei einer Bank arbeiten und nicht Accounting studiert haben. Sprich: An Menschen wie du und ich.
Matthias Kröner und Stephan Czajkowski sprechen das Thema Banken konkret an und zeigen die Missstände in unserer Bankengesellschaft auf. Sie geben Denkanstöße und betonen selber wie wichtig es ist sich endlich um sein Geld zu kümmern. Die Autoren geben einen Leitfaden für strategisches Denken an und geben erste Tipps für den Umgang mit Aktien. Sie erklären wie man Ergebnisorientiert handeln kann und sollte und wie wichtig der Faktor Social Web in der Geschichte ist und leider von vielen Banken grundlegend ignoriert wird.
Was sind aus Ihrer Sicht die größten Fehler im Umgang mit Geld? „Mal ganz ehrlich: Man kann Geld auch zu wichtig nehmen. Geld ist für mich ein Mittel zum Zweck.“
Das ganze Buch ist mit Experten-Interviews gespickt und zeigt schön, wie Finanz-Experten aus verschiedenen Bereichen über das Thema denken. Das macht das Buch sehr unterhaltsam und nicht monoton, da es nicht nur die Meinung der Autoren widerspiegelt sondern auch weitere Meinungen Platz bietet.
Die eine Frage, die sich durch das ganze Buch zieht ist: „Was würden Sie tun, wenn sie nur 15 Minuten pro Woche für Ihre Geldthemen haben?“ – Denn die Autoren sind überzeugt, dass man „in nur 15 Minuten pro Woche zum Geldprofi“ werden kann. Ob es zum Geldprofi reicht, weiß ich nicht, aber 15 Minuten sind auf jeden Fall mehr als viele überhaupt für das Thema investieren. Mit 15 Minuten mag es zwar anfangen, aber das Thema ist so interessant, dass man früher oder später freiwillig mehr Zeit dafür investiert.
Eines darf natürlich nicht verschwiegen werden: Matthias Kröner ist im Vorstand der fidor Bank – eine neue Art von Bank und daher ist es nicht verwunderlich, dass sehr oft diese Bank erwähnt wird und ihrer Vorteile aufgezeigt werden. Aber obwohl diese Bank sehr oft erwähnt wird ist es keine Verkaufsshow und die Autoren betonen mehrmals, dass es nicht wichtig ist, dass man jetzt die Bank wechselt – wichtig ist, dass man mal darüber nachdenkt, ob die eigene Bank wirklich so gut ist, wie sie vorgibt.
Gerhard Hörhan: Seine These: »Die Mittelschicht ist selbst schuld an ihrer finanziellen Lage, sie handelt dumm. Wir sind Konsumidioten und liefern uns so dem Finanzsystem aus.“
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Es hat mir in vielen Bereichen die Augen geöffnet und mich zum Nachdenken angeregt. Ich schaue nun genauer auf Banken-Versprechen und behalte mein Geld stärker im Blick. Ob ich jetzt die Bank wechsle oder sogar Aktien kaufe ist wohl nicht der Fall, aber ich werde mich definitiv mit den Themen in Zukunft noch mehr auseinander setzten um mein Wissen in diesen Bereichen zu erweitern. Denn im Endeffekt geht es um mein Geld. Und ich möchte mich selber darum kümmern!
- YouTube Interviews: Fidor Bank zieht Bilanz
- Kümmer Dich um Dein Geld, sonst tun es andere: In nur 15 Minuten pro Woche zum Geldprofi
Alle Zitate sind aus dem Buch.