Portrait: Marc NiliusDieser Artikel ist von Marc Nilius (@marcnilius). Marc arbeitet seit 20 Jahren mit Webseiten und ist seit über 15 Jahren selbständig. Als Diplom-Informatiker hat er bereits an vielen großen und kleinen Internet-Projekten gearbeitet. Seit mehr als 5 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit WordPress und ist ebenso in der WordPress-Community aktiv, unter anderem als Mit-Organisator des Kölner WordPress-Meetups und des WordCamps Köln. Mit WP-Wartung24 betreut er viele Kunden in der technischen Wartung ihrer Websites und in seinem Sicherheits-Newsletter schreibt er regelmäßig über Sicherheitsrelevante Themen im Webumfeld.


WordPress ist der Motor etwa 25% aller Websites weltweit. Da gibt es Webdesigner, CSS-Künstler, Programmierer, Unternehmer mit selbstgemachter Website und vermutlich noch viele mehr. Ein bislang eher unbeachteter Teil dieser Menschen, die an und mit WordPress arbeiten, sind die Administratoren. Sie sind keine Designer und häufig auch keine (reinen) Entwickler. Aber sie betreuen WordPress-Installationen und sorgen dafür, dass diese dauerhaft funktionieren. Da geht es um Updates, Backups, Sicherheit und so. Admins trifft man in Agenturen als Teil des Teams oder auch eigenständig als WordPress-Dienstleister. Und manchmal ist der Webdesigner auch ein halber Admin, weil er sich eben auch um diese Themen kümmern muss.

Auf WordCamps, den klassischen WordPress-Konferenzen, hört man zu Admin-Themen eher selten etwas. Es gibt jedoch aktuell den Trend zu spezifischeren WordCamps, wie zum Beispiel das WordCamp for Publishers oder das kürzlich angekündigte WordCamp Retreat Soltau 2018.

Der WPAdminDay entstand – im Gegensatz zu WordCamps – aus der Idee heraus, eine kleine und intime Veranstaltung zu organisieren, auf der sich diejenigen, die dutzende WordPress-Installationen administrieren, austauschen können. Nach einem initialen Gespräch zwischen Stefan Kremer und mir auf der FOSDEM in Brüssel, erklärte sich Stefan dankenswerter Weise bereit, die Organisation des Tages in seine Hände zu nehmen. Passenderweise hat er sich an das Berliner WordCamp drangehangen, so mussten die Interessenten nicht extra anreisen. Diese besondere Veranstaltung fand so ihre erste Ausgabe am 11. Mai im „the workspace“ in Berlin.

Etwas über 20 Personen waren anwesend und so war die Runde klein genug, um sich wirklich intensiv auszutauschen. Im Vorfeld gab es kein festgelegtes Programm. Die möglichen Themen wurden barcamp-artig am Vormittag festgelegt.

Kleine Runde, kleiner Raum: viele intime Details zum eigenen Technik-Setup gab es beim WPAdminDay.

Vorab gab es in der Community etwas Unmut darüber, dass die Veranstaltung recht restriktiv beschränkt war und es auch keine Aufzeichnungen der Inhalte geben sollte. Es zeigte sich im Laufe des Tages, dass jedoch die Inhaltstiefe so nah an die entscheidenden Details des eigenen Geschäftsmodells einiger Vortragenden ging, dass eine solche Darstellung mit Aufzeichnung und/oder Verbreitung sicher nicht möglich gewesen wäre.

Am Vormittag durfte ich meine Toolchain zeigen. Dabei habe ich kein Detail ausgelassen und meine Kombination aus Standardtools (InfiniteWP, WP-Plugins) und eigenem „Gluecode“ gezeigt, die mir ermöglicht, viele WP-Seiten zu pflegen und zu überwachen. Der Vortrag glitt dabei in eine lange und intensive Diskussion über diverse Tools und artverwandte Themen ab, das Ergebnis konnte sich aber sehen lassen. Ziel einiger Anwesenden ist es nun, den „Gluecode“ zu optimieren und auch für Andere anwendbar zu machen.

Die folgenden Präsentationen und Diskussionen zeigten, wie unterschiedlich Projekte gehandhabt werden. Bernhard Kau und Robert Windisch zeigten Deployment mit GitLab und Composer, ein Ansatz der viel mehr Entwickler-zentriert ist, als dies bei mir der Fall ist. Auch die Wiktor Vogel und Jörg Strotmann von Plesk zeigten das in Plesk integrierte WordPress Toolkit und die damit verbundenen Admin-Möglichkeiten.
Frank Staude zeigte das Plugin „Stream“ zur Überwachung von Website-Aktivitäten. Udo Meisen zeigte die Überwachungssoftware PHPServerMonitor. Eine allgemeine Diskussion wurde dann noch über Sicherheitsplugins, insbesondere iThemes Security geführt.

Die von Stefan eigentlich für den Nachmittag geplante „Hands-On-Session“ viel aus, da der gelieferte Input des Tages mehr als überwältigend war. Klar ist aber, dass eine solche Veranstaltung sinnvoll ist und eine gute Ergänzung zu „normalen, offiziellen“ WordCamps ist. Die Teilnehmer waren sich einig, den WPAdminDay zu wiederholen.

Für mich persönlich müsste die Veranstaltung nicht so restriktiv begrenzt sein, wie dies bei der ersten Auflage der Fall war. Wenn klar ist, dass eine größere Gruppe anwesend ist, müsste aber der Austausch auf einer Ebene stattfinden, bei der keine Betriebsgeheimnisse auf den Tisch kommen. Einen besonderen Wert hatte daher für mich der offene Charakter der Veranstaltung. Die einzelnen Vorträge waren nicht durchgeplant, nicht zeitlich begrenzt und eher offene Diskussionsrunden als Sessions eines einzelnen Speakers. Gerade über diese Art der Diskussion kamen viele interessante Aspekte zu Tage, so dass dieser Rahmen erhalten bleiben sollte. Damit wird die Veranstaltung natürlich in ihrer Größe begrenzt.

Somit schlagen auch bei mir zwei Herzen in meiner Brust. Einerseits ist der tiefe thematische Austausch mit vielen realen Beispielen und offenen Worten hilfreich und wertig. Andererseits besteht auch bei mir der Wunsch, die Veranstaltung etwas wachsen zu lassen. Die Größe der Veranstaltung steht aber dem Wunsch nach intimen Details und Gespächen entgegen. Ich bin gespannt, wie die Reise weitergeht.
Sicher ist, dass WordPress-Admins eine eigene Veranstaltung verdienen, dass der erste WPAdminDay ein voller Erfolg war und dass es sicherlich eine zweite Auflage geben wird.

Auch Stefan blickt mit einem offiziellen Recap auf den WPAdminDay zurück. Im Barcamp-Teil des WordCamp Berlin hat Stefan dann spontan noch eine Transparenz-Session zum WPAdminDay gehalten. Das Video dazu wird sicherlich auch bald auf WordPress.TV verfügbar sein.

Veröffentlicht von Marc Nilius

Dieser Artikel ist von Marc Nilius. Marc arbeitet seit 20 Jahren mit Webseiten und ist seit über 15 Jahren selbständig. Als Diplom-Informatiker hat er bereits an vielen großen und kleinen Internet-Projekten gearbeitet. Seit mehr als 5 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit WordPress und ist ebenso in der WordPress-Community aktiv, unter anderem als Mit-Organisator des Kölner WordPress-Meetups und des WordCamps Köln.

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